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Der Goldene Münchner Psalter: Der reichste Bilderzyklus aus Englands Mittelalter

Der Goldene Münchner Psalter beeindruckt mit einer opulenten Ausstattung, die auch im Vergleich mit anderen Prachtpsalterien ungewöhnlich ist. Die Faksimile-Edition gibt diesen Reichtum in allen Details wieder. Funkelndes Gold, Silberglanz und leuchtende Farben. Lassen Sie sich faszinieren von der Initialenpracht und von 91 ganzseitigen Miniaturen auf goldenem Grund, die die Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament illustrieren, und erleben Sie dabei in Farben und Formen den künstlerischen Aufbruch mit, der sich am Ausgang der Romanik in der englischen Buchmalerei vollzog! „Höchste Sorgfalt und optimale Sachkenntnisse, die in diese Ausgabe investiert worden sind, verheißen ein prachtvolles, dem hochwertigen und einmaligen Original angemessenes Kunstwerk, das die zeitlosen Texte des lateinischen Psalters mit seinen Illuminierungen vielen zugänglich macht.“ (Claudia Fabian, Leiterin der Abteilung Handschriften und Alte Drucke, Bayerische Staatsbibliothek München)
Was den Auftraggeber des Goldenen Münchner Psalters angeht, der um 1200 vermutlich in Oxford hergestellt worden ist, so gibt es im Kalender aufgrund der Nennung bestimmter Heiliger einige Anhaltspunkte, die auf eine Verbindung mit dem zur Abtei Gloucester gehörigen Benediktinerpriorat St. Guthlac in Hereford schließen lassen. St. Guthlac war im späten 11. Jahrhundert auf Initiative der Herren de Lacy gegründet worden. Oberhaupt dieses adligen Hauses war um 1200 Walter II. de Lacy, der als Berater und Helfer in der Gunst der englischen Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland stand. Möglicherweise war der kostbare Psalter ein Geschenk anlässlich seiner Vermählung mit Margaret de Briouze 1200/01. Im Goldenen Münchner Psalter verteilen sich die ungewöhnlich ausführlichen und immer wieder ineinander verwobenen Bilderzyklen zum Alten und Neuen Testament gleichmäßig auf die mit Initialen geschmückten Textseiten. So schließt sich nach dem Kalender eine erste Sequenz von 27 Miniaturen zur Genesis bis zum Fall Jerichos an. Der erste Zyklus zum Neuen Testament bietet 19 Bilder zum Leben Jesu. Nach Psalm 51 folgt eine zweite neutestamentliche Sequenz. Nach weiteren Psalmen kommen Illustrationen zu verschiedenen Büchern des Alten Testaments und zum Leben Davids. Fünf Miniaturen mit dem Lobpreis Gottes, einem Autorenporträt König Davids und weitere Szenen aus seinem Leben beschließen den letzten Zyklus.

Details

Handschrift: München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 835
Entstehungszeit: ca. 1200/10
Entstehungsort: Oxford (?)
Format: ca. 28,0 x 19,5 cm
Umfang: 338 Seiten (169 Blatt)
Künstler: vermutlich drei Meister einer Oxforder Werkstatt
Auftraggeber: möglicherweise Walter II. de Lacy, ein anglonormanischer Adliger, und / oder seine Frau Margaret de Briouze
Ausstattung: 91 ganzseitige Miniaturen auf leuchtendem Goldgrund mit 236 Szenen, eine ganzseitige und zehn halbseitige Initialen, rund 180 mehrzeilige Initialen, teils historisiert, teils ornamentiert, farbiger und goldener Zeilenschmuck, 24 Kalendermedaillons
Einband: heller Veloursledereinband mit zwei Messingsschließen
Kommentarband zur Edition von Nigel J. Morgan / Carolin Schreiber
Druckauflage: 680 Exemplare
Krönung Exklusiv GmbH
Deutenbacher Str. 27
90547 Stein

T: +49(0)911/25238020